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Ein Redner, der eine Information vermitteln aber auch bei seinem Hörer etwas bewegen will, ihn überzeugen, amüsieren, rühren, aufregen oder beschwichtigen will, kann sich verschiedenster Ausdrucksweisen bedienen, die seiner Rede einen bestimmten Reiz verleihen; diese kann man als Figuren bezeichnen.
In der "Klangrede" werden Figuren zum gleichen Zweck eingesetzt. Voraussetzung dafür, dass man sie hörend und interpretierend genießen kann, ist, dass man sie wahrnimmt – und dazu muss man sie kennen.
Wie die Rhetorik (der Sprache), so fasste die Musik unter dem Begriff “Figur" verschiedenartigste Gebilde zusammen, die zum größten Teil den sprachlich-rhetorischen "Redensarten" entsprechen. Wie die rhetorische Figur hat auch die musikalische die Eigenschaft, vor der einfachen Ausdrucksweise abzuweichen und die Komposition bzw. die Rede zu schmücken, das Gesagte verständlich zu machen und zu verstärken. Die rhetorischen Figuren sind mehr als bloße Zierrate, sie haben (nach Gottsched) die zweifache Aufgabe: den Affekt darzustellen und Affekte zu erregen.
Abruptio – Bruch, Abbruch
Anadiplosis – Verdoppelung
Anaphora / Repetitio– Wiederholung
Antithesis, Antitheton – Gegensatz
Aposiopesis – Auslassung
Contrarium – Gegenteil, Gegensatz
Contrapositum – Gegenüberstellung
Contentio – Vergleich
Distributio – Zergliederung, Aufteilung
Dubitatio – Zweifel
Ellipsis – Auslassung
Interrogatio – Frage
Metalepsis – Übernahme
Parenthesis – Eingeschobenes
Suspensio – Aufhalten
Syncopatio / Ligatura – Zusammenschlagen